Y-Roux Magen-Bypass

Y-Roux Magen-Bypass

Die Magen Bypass Anlage wird bereits seit den 60 -er Jahren - zunächst vornehmlich in den USA - angewandt und behielt trotz zahlreicher technischer Modifikationen im Verlauf das gleiche Wirkprinzip bestehend aus Restriktion und Malabsorption, d.h. neben der Entwicklung eines frühzeitigen Sättigungsgefühls bei verkleinertem Nahrungsreservoir kann auch die aufgenommene Nahrungsmenge schlechter verarbeitet werden. Dies liegt insbesondere an einer Verkürzung der Darmlänge, in der die Verdauungssäfte (Magensäure, Bauchspeichelsekrete, Gallensäfte, ect.) aktiv sein können. Wittgrove war es, der 1994 diese Operation erstmals über die Schlüssellochtechnik (laparoskopisch) durchführte und damit eine neue Entwicklung und einen neuen Standard weltweit einleitete. Die laparoskopische Y-Roux Magen-Bypass Anlage ist technisch deutlich anspruchsvoller als ein Gastric Banding oder eine Sleeve Resektion des Magens, da Kurzschlußverbindungen und Nahtverbindungen (Anastomosen) zwischen Magen und oberen Dünndarm (Jejunum) sowie zwischen dem die Verdauungssäfte zuführendem (biliären) und dem die Nahrung einbringendem (alimentären) Dünndarmschenkel geschaffen werden müssen. Zudem wird der kleine obere Magenanteil (Pouch), der mit der hochgezogenen Dünndarmschlinge vernäht und verbunden wird, komplett vom Restmagen abgetrennt. Es besteht somit ebenfalls ein Risiko für die Ausbildung einer Klammernahtundichtigkeit (Leckage) oder einer Nahtinsuffizienz von bis zu 5 %. Auch eine perioperative Blutung oder Nachblutung wird bei dieser Operationstechnik in 1 bis 4 % der Fälle beobachtet. Durch die malabsorptive Komponente dieser Operation können deutlich häufiger Vitaminmangelzustände (z.B. Vitamin B12, Folsäure, Parathormon, Vitamin D, ect.) im Verlauf auftreten. Es wird daher ein regelmäßiger Ersatz (Supplementation) empfohlen. Ein vorbestehender saurer Reflux vom Magen in die Speiseröhre mit Sodbrennen oder anderen Refluxsymptomen wird bei dieser Operationstechnik durch Ausschaltung des unteren Magenanteils von der Nahrungspassage beseitigt.