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Verdauung
Der Verdauungstrakt besteht aus Mund, Speiseröhre, Magen, Dünndarm und Dickdarm. Nahrung, die über Mund und Speiseröhre in den Magen gelangt, wird dort vorübergehend gelagert. Der Verdauungsprozeß beginnt im Mund durch Beteiligung des Speichels und setzt sich im Magen fort. Enzymhaltige Magensäfte spalten die Nahrung zunächst im Magen auf. Später kommen im Dünndarm noch Gallen- und Bauchspeicheldrüsensekrete hinzu. Über die Darmschleimhaut wird schließlich der größte Teil der aufgespaltenen Nährstoffe und Vitamine aufgenommen und der Blutkreislauf transportiert die wichtigen Stoffe durch den Körper.
Bei rein restriktiven Operationen kann der Magen deutlich weniger Nahrung aufnehmen. Es entsteht ein schnelles Sättigungsgefühl bei schon kleinen Portionsgrößen. Durch zusätzliche hormonelle Effekte, wie bei der Schlauchmagenbildung, kann zudem das Hungergefühl reduziert werden. Bei kombinierten Operationsverfahren mit restriktiver und malabsorptiver Komponente, wie dem Magen-Bypass, wird neben der limitierten Nahrungsaufnahme die aufgenommene Nahrung auch nochmals schlechter verarbeitet, da die Verdauungsfläche, d.h. der Anteil des Dünndarmes in dem die Verdauungssäfte wirksam sind, verkleinert ist.
Operative Maßnahmen zur Gewichtsreduktion reichen alleine jedoch nicht aus. Es ist eine drastische und dauerhafte Eß- und Ernährungsumstellung unabdingbar. Neben einer guten Nahrungszerkleinerung mit langsamer Nahrungsaufnahme ist ein Einstellen der Nahrungszufuhr beim ersten Sättigungsgefühl entscheidend. Essen und Trinken sollte zudem mindestens 30 Minuten voneinander getrennt zugeführt werden, da ansonsten ein Speisebrei entsteht, der eine rasche Passage mit verzögerter Sättigungsentwickelung bewirkt. Es sollte eine bewußte Ernährung mit ausreichender Vitaminzufuhr, geringen Fettanteilen und genügend Ballaststoffen angeeignet werden. Motivation, Wille und Selbstdisziplin sind bei Operationen zur Übergewichtsabnahme wichtige Voraussetzungen für einen erfolgreichen, langfristigen Therapieverlauf.